Blutprobe mit GC/MS-Auswertung
Die quantitative Analyse per Gaschromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung (GC/MS) ist die exakteste und zuverlässigste Bestimmungsmethode für die THC-Konzentration im Blut oder einer anderen Probe. Eine Beschreibung der genauen Funktionsweise findet sich auf → Wikipedia. Zum Zeitpunkt der 1-ng-Grenzwert-Festlegung wurde typischerweise eine Nachweisgrenze von 0,3 ng/mL und eine Bestimmungsgrenze von 0,8 ng/mL mit 0,2 ng/mL Messfehler erreicht.(46,4) Unterhalb 0,3 ng/mL konnte THC nicht nachgewiesen werden und erst ab 0,8 ng/mL konnte dessen Konzentration in Flüssigkeiten hinnehmbar genau (±0,2 ng/mL) bestimmt werden. Deswegen gilt die GC/MS-Bestimmung von mindestens 1,0 ng THC pro Milliliter im Blutserum als analytisch sicherer Nachweis von THC („analytischer Grenzwert“) und ist der einzige vor Gericht gültige Beweis für eine sogenannte Trunkenheitsfahrt.
Auf Grund des → speziellen Abbauverhaltens von THC, korreliert seine Blutkonzentration – anders als bei Alkohol – nur schlecht mit dem Ausmaß der Beeinträchtigung. Außerdem findet die Blutentnahme und -analyse üblicherweise nicht vor Ort statt, sodass ein erheblicher Zeitaufwand anfällt. Auch wird die körperliche Unversehrtheit des Verdächtigen verletzt. Ist der Polizei das Kennzeichen des Verdächtigen im Zusammenhang mit Cannabis bekannt, kann dies gerade im ländlichen Raum zu wiederholten Blutentnahmen führen, was wiederum einen Verdacht auf intravenösen Drogenkonsum auslösen kann.
Vorteile:
- Einziger vor Gericht gültiger Beweis
- Spezifisch und präzise
- Praxiserprobt und gut untersucht
Nachteile:
- Schlechte Korrelation zwischen → Messergebnis und → Fahrtüchtigkeit
- Blutentnahme üblicherweise nicht vor Ort, dadurch erheblicher Zeitaufwand
- Körperliche Unversehrtheit des Verdächtigen wird verletzt