Peter Hartmann – wie Ermittlungen des FBI den Führerschein kosten können

2014 hatte ich mir im Internet Cannabis für meinen Eigenbedarf bestellt. Im Dezember 2016 erhielt ich deswegen eine Anzeige. Dann schaltete ich natürlich meinen Rechtsanwalt ein, der mir riet, das mit der Bestellung zuzugeben, da Beweise vom US-amerikanischen FBI vorlagen. Daraufhin gab ich die Bestellung zu, da ich es nicht zu einer Verhandlung kommen lassen wollte. Ich wurde zu einer Strafe in Höhe von 2300 € verurteilt, was angesichts meines Einkommens von 1300 €, meiner zwei zu versorgenden Kinder und meiner sich in Elternzeit befindlichen Frau viel zu viel Geld für mich war. Deshalb legte ich Berufung ein. Die Strafe wurde so auf 1200 € reduziert.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich allein für meinen Rechtsanwalt schon 1200 € zahlen müssen. Ich dachte, damit wäre die Angelegenheit geklärt. Auch mein Rechtsanwalt war der Ansicht, dass ich nichts weiter zu befürchten hätte. Allerdings meldete sich die Führerscheinstelle, nachdem der Strafbefehl durch war. Ich sollte ein ärztliches Gutachten machen, um meine Fahrtauglichkeit zu prüfen.
Dieses Gutachten kostete mich weitere 700 €. Echt der Hammer! Das ärztliche Gutachten inklusive zweier Urinproben absolvierte ich von April bis Juni 2016. Aufgrund meiner finanziell angespannten Situation fragte ich beim TÜV Süd an, ob eventuell  eine Ratenzahlung möglich wäre. Das ging allerdings nicht und so sollte ich dann Anfang Mai 540 Euro bezahlen, was mir aber aufgrund der oben beschriebenen Situation einfach nicht möglich war, weshalb ich nach Rücksprache das Geld erst am 01.06. an den TÜV überwies. Dann erklärte mir der TÜV, dass es zeitlich jetzt sehr eng würde mit dem Gutachten.  
Ich bat die Führerscheinstelle um eine Verlängerung der Frist für das Gutachten, welche aber abgelehnt wurde. Da ich wegen Familie und Beruf auf meinen Führerschein angewiesen bin, konsultierte ich noch zusätzlich einen Verkehrsrechtsanwalt, um eine Verlängerung der Frist zu erreichen. Auch hier entstanden weitere Kosten in Höhe von 670 €. Unterm Strich bin ich jetzt bei circa 3800 € Gesamtkosten, obwohl ich nicht berauscht im Straßenverkehr unterwegs war.
Bis jetzt habe ich das Ärztliche Gutachten noch nicht gemacht, denn aktuell warte ich jeden Tag auf meinen Termin. Ich bin seit mehreren Wochen abstinent, habe aber dennoch Angst, dass mein Urintest wegen der Abbauprodukte positiv sein könnte und ich noch mehr Geld investieren und eine komplette MPU absolvieren muss.
Wegen des reinen Besitzes von Cannabis wird mir mein berufliches und familiäres Leben kaputt gemacht. Ich arbeite mein Leben lang und verfüge über ein ein intaktes Umfeld und habe ein gutes Verhältnis zu Nachbarn, Freunden und meiner Familie. Jetzt steht alles auf dem Spiel – und das obwohl ich nie im Straßenverkehr aufgefallen bin!

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