THC und seine Abbauprodukte THC-OH und THC-COOH lassen sich in Proben verschiedener Körperflüssigkeiten qualitativ nachweisen, oder deren Konzentrationen quantitativ bestimmen. Neben → Blut sind dafür auch → Urin, Speichel und Atemluft geeignet. Schweiß- oder Haarproben können nur zum Nachweis verwendet werden. Sie sind völlig ungeeignet um eine akute Berauschung festzustellen, da Haut und Haare THC und seine Abbauprodukte lange Zeit speichern und zudem leicht kontaminiert werden können (zum Beispiel durch eine verrauchte Umgebung). Haarproben werden deswegen nur zur Abstinenzkontrolle verwendet, Schweißproben um einen Anfangsverdacht abzuleiten.(31) Der genaue zeitliche Verlauf der THC-Konzentration nach dem Cannabiskonsum ist in den verschiedenen Körperflüssigkeiten unterschiedlich.(3,7,27,37)
Verschiedene „Arten“ von Blutproben
Bei der Bestimmung von Wirkstoffkonzentrationen im Blut finden unterschiedliche Aufbereitungsmethoden der Blutprobe Anwendung: Vollblut, Serum und Plasma. Die Analyse von Vollblut ist der international übliche Standard in der Fachliteratur. Als Vollblut wird die unveränderte Blutprobe bezeichnet. In Deutschland und einigen anderen Ländern ist die Konzentration im Blutserum für die Beurteilung der Fahrtüchtigkeit relevant. Zur Herstellung von Blutserum werden die Blutbestandteile Zellen und Gerinnungsfaktoren aus der Vollblutprobe durch Gerinnung und anschließender Zentrifugation entfernt. Zur Herstellung von Plasma werden lediglich die Zellen durch Zentrifugation entfernt.(38–40)

Schematische Darstellung von Vollblutprobe und dem daraus gewonnenen Serum. Diese Aufbereitungsmethode für Blutproben ist in Deutschland bei der THC-Konzentrationsbestimmung Standard. Da THC (grüne Punkte) überwiegend an Proteine gebunden ist, ist die Serumskonzentration von THC etwa zweimal so groß wie die im Vollblut. Anders als in der Grafik dargestellt beträgt das Serumsvolumen nur 10-20 % des eingesetzten Vollblutvolumens.(40)